Trinkwasserqualität und -aufbereitung
Einleitung
Eine ungenügende Wasserversorgung ist momentan das zweitgrößte Problem, welchem die Welt nicht nur aufgrund des Klimawandels und regionaler Trockenheiten sondern auch aufgrund des Bevölkerungswachstums und der deutlichen Änderung in der Landnutzung gegenüber steht. Dabei ist insbesondere auch das rasante Wachstum der Megastädte zu nennen, welches die Kapazitäten nationaler und lokaler Regierungsorganisationen bei der effizienten Planung und Umsetzung im Rahmen des demografischen Wandels oft überschreitet.
Eine dieser Städte ist Brasília, die Hauptstadt Brasiliens, und der Bundesbezirk, mit zurzeit mehr als zwei Millionen Einwohnern. In den kommenden Jahren werden die deutlichen Niederschlagsunterschiede zwischen Trocken- und Regenzeit trotz des hohen jährlichen Niederschlagsniveaus zusammen mit den oben genannten Problemen zu einem Defizit an Trinkwasser führen.
Um die Schwierigkeiten bei der Trinkwasserversorgung für die lokale Bevölkerung zu überwinden sollen zukünftig alternative Wasserressourcen berücksichtigt werden. Eine von ihnen könnte der Lago Paranoá sein, der die bestehenden Versorgungskapazitäten für zusätzlich eine halbe Million Menschen erweitern soll. Aufgrund der Wasserqualität dieser neu zu erschließenden Ressourcen liegt das Augenmerk auf fortschrittlichen Behandlungstechnologien zur Entfernung von organischen Substanzen und Mikroschadstoffen, wie z. B. Pestiziden, Arzneimitteln, Komplexbildern, Körperpflegeprodukten, Schwermetallen sowie auch Mikroorganismen.
Dabei sollen auch die unterschiedlichen Nutzungsaspekte des Lago Paranoá berücksichtigt werden, z. B. der Wassersport, die Einleitung gereinigter Abwässer sowie die geplantes Wasserentnahme für die Trinkwasseraufbereitung. Darüber hinaus müssen die Trinkwasseraufbereitung und -verteilung im Bundesdistrikt mit einem integrativen Ansatz unter Berücksichtigung der Wasserqualitätsveränderung während der Verteilung betrachtet werden.
Allgemeine Ziele
- Diskussion alternativer Wasserressourcen für die Trinkwasserversorgung
- Untersuchung der Wasserqualität der verfügbaren Ressourcen und Definierung von Schlüsselparametern für die Verbesserung der Wasserqualitätsüberwachung (mit der Gruppe "Wasserqualität")
- Vorschlagen neuer/angepasster Wasseraufbereitungstechnologien mit dem Fokus auf: Anwendung von Membranverfahren, Adsorptions- oder Oxidationsprozessen; Anwendung verschiedener, evtl. kombinierter, Flockungsmittel; Entwässerung des Flockenschlamms mit hohem organischem Stoffanteil
Beteiligte Arbeitsgruppen
- Prof. Dr.-Ing. W. Uhl, Dr. E. Vasyukova; Technische Universität Dresden (TUD), Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft, Professur Wasserversorgung
- K. Neder, F.M.G. Braga, Companhia de Saneamento Ambiental do Distrito Federal – Brasília (CAESB)
- Prof. C. Brandão, Universidade de Brasília (UnB), Department of Civil and Environmental Engineering
Kontakt
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Uhl
Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft
Technische Universität Dresden
George-Bähr-Str. 1
D-01062 Dresden
Deutschland
Tel.: +49 (0) 351 463 33 126
wolfgang.uhl@tu-dresden.de